Für die Zernsdorfer Bürger ist es schon das zweite Jahr, in dem sie von einer Bande irischer Wanderarbeiter heimgesucht werden, die sich auf dem Zeltplatz einquartiert haben und sich im Dorf nach Gutsherrenart bewegen. Andere Gemeinden hatten es in der Vergangenheit geschafft, sich dieser ungebetenen Gäste zu entledigen, in Königs Wusterhausen schienen sie in Ruhe gelassen zu werden. Sie lieferten sich Autorennen auf der Straße und durch den Wald, luden Müll auf Waldwegen ab und lagerten Baumaterialien und Abfälle auf öffentlichem Land. Bei höchster Waldbrandwarnstufe wurden die Waldwege zugeparkt, und niemand aus der Verwaltung schien sich darum zu scheren. Oder konnte es nicht?
Denn wir haben auch in diesem Jahr vieles versucht, um die Stadtverwaltung und die Behörden zum Handeln zu bringen – seien es Anfragen in Ortsbeirat und in der Stadtverordnetenversammlung, Beschwerdebriefe und Anzeigen bei Bürgermeister, Ordnungsamt, Polizei und Forstverwaltung. Wir wissen von vielen Bürgern, dass sie sich selbst ebenfalls eingesetzt hatten, Vorfälle gemeldet hatten, versuchten, Fotos »auf frischer Tat« zu machen oder gar den Müll wieder zu beseitigen.
Gemeinsam haben wir vielleicht den Stein ins Rollen gebracht…
Denn endlich hat sich tatsächlich etwas getan: Heute früh um 6 Uhr rückten Polizei und Ordnungsamt mit Verstärkung großer ADAC-Abschleppwagen an und begannen, die illegal an der Straße und im Wald geparkten Fahrzeuge abzuschleppen. Dabei spielten sich absurde Szenen ab wie das Bespucken und Beschimpfen der Ordnungskräfte als Nazischweine… Und dabei sperrten sie selbst ihre eigenen Kinder in den Lastwagen ein, um das Abschleppen zu verhindern!
Die Zernsdorfer hoffen nun inständig, dass die Aktion erfolgreich war und sich damit die Situation verbessert. Und Ordnung und Sicherheit bald wieder hergestellt sind.