Sexismus in der MAZ?

25. Mai 2021

Ein Leserbrief an die MAZ von Daniela Leupold, Bürgerin von Königs Wusterhausen

Uns erreichte ein Leserbrief zu einem Beitrag in der MAZ vom 12. Mai 2021.
Wir warteten noch ab, ob er vielleicht heute erscheint. Fehlanzeige. Kritische Worte der Bürger sind nicht gefragt. Nun lesen Sie hier:

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Bestürzung habe ich ihren Beitrag zur Stadtverordnetenversammlung in Königs Wusterhausen gelesen. Er erschien am 12. Mai in der MAZ. Darin ging es um die Verkürzung der Redebeiträge zu den Wahleinsprüchen von 27 BürgerInnen.

Sie schreiben: „Seine Frau Katharina Ennullat (FWKW) führte später noch Unregelmäßigkeiten bei den Wahlunterlagen an. Bei einigen Ergebnislisten fehlten Unterschriften der Wahlvorstände, zudem seien Akten nicht vollständig gewesen.“

Ich bin entsetzt über diese Reduzierung von Katharina Ennullat als „Ehefrau“ des ehemaligen Bürgermeisters. Sie wurde mit 1.385 Stimmen zur Stadtverordneten gewählt. Sie hat die meisten Stimmen von allen erhalten. Mehr als Frau Lazarus oder Herr Hanke oder Herr Ludwig. Und das, obwohl sie erstmalig antrat.

Auch im Kreistag vereint Katharina Ennullat die meisten WählerInnenstimmen auf sich. Sie hatte 2019 bei der Wahl zum Brandenburger Landtag den Mut, gegen den Landesvorsitzenden der AfD in dessen Wahlkreis zu kandidieren.

Im gleichen Beitrag wurde von der „SVV-Vorsitzende Laura Lazarus (CDU)“ gesprochen. Nicht von der der Lebenspartnerin oder der Majorin oder der Juristin. Diese Ungleichbehandlung sowohl durch die Herabwürdigung als Ehefrau als auch im Vergleich zu Laura Lazarus empfinde ich als öffentliche Diffamierung von Katharina Ennullat. Die demokratische Struktur der Wahl wird damit verhöhnt.

Die Reduktion auf Ehefrau ist in diesem Zusammenhang in meinen Augen frauenfeindlich und sexistisch.