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Zugang zur Bushaltestelle wird unüberwindbar

22. August 2016

Redaktion

Unser Mitglied erreichte der verzweifelte Hilferuf einer Bürgerin aus Niederlehme. Sie betreut im eigenen Haushalt einen 85jährigen Familienangehörigen, der im Rollstuhl sitzt. Sie besitzt keinen Pkw und ist dadurch auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen.

Der bauliche Zustand der von ihr frequentierten Bushaltestelle ist jedoch so schlecht (unbefestigt, Gefälle usw.), dass eine Benutzung mit dem Rollstuhl de facto nicht möglich ist. Gleiches gilt auch für Senioren mit Rollator oder junge Mütter mit Kinderwagen.

Die Bürgerin hat sich mit der Bitte um schnellstmögliche Instandsetzung bereits an den Bürgermeister Herrn Franzke gewandt. Der Bereich für Tiefbau teilte ihr daraufhin mit, dass die bemängelte Bushaltestelle voraussichtlich erst im Frühjahr 2017 im Rahmen der Baumaßnahme „Geh-Radweg Wernsdorfer Straße“ umgebaut werden soll und um Geduld gebeten wird. Durch die täglichen Anstrengungen ist es für die Betroffene jedoch schwer, diese Geduld aufzubringen, denn jeder Arztbesuch wird zur kaum zu meisternden Herausforderung.

Wir werden die Beschwerdeführerin selbstverständlich bei ihrem Anliegen – der  schnelleren baulichen Instandsetzung der Bushaltestelle oder einer Übergangslösung – unterstützen.

Zu einer hohen Lebensqualität einer Stadt zählt aus unserer Sicht auch eine nachhaltige Seniorenpolitik. Um weiterhin selbstständig in der vertrauten Umgebung wohnen bleiben zu können, spielt nicht nur die Beschaffenheit der Wohnung, sondern auch das Wohnumfeld eine entscheidende Rolle. Daher ist es wichtig, sowohl in der Kernstadt als auch den Ortsteilen, Wege barrierefrei ohne Hindernisse und Schwellen zu gestalten, Gehwege für Rollstühle oder Rollator befahrbar zu machen und Gehsteige an Straßenübergängen abzusenken. Nur so kann die Selbständigkeit älterer Menschen geleistet werden.

Zur besseren Berücksichtigung der vielen verschiedenen Handlungsfelder, die dazu beitragen, die Seniorenfreundlichkeit und somit die Lebensqualität älterer Menschen in Königs Wusterhausen zu erhöhen, sollte die Verwaltung ein individuelles Konzept für unsere Stadt entwickeln. Dazu zählen stadtplanerische Elemente genauso wie infrastrukturelle Nahversorgung, dichter und flächendeckender öffentlicher Personennahverkehr, Barrierefreiheit, verständliche Beschriftungen, leicht lesbare Fahrpläne oder die Berücksichtigung des Sicherheitsempfindens in den Wohnquartieren.