Der Politik der Anderen entkommen

10. Februar 2021

Ein Kommentar von Dr. Dieter Füting

Wer die Politik in unserer Stadt und im Landkreis miterlebt, könnte zu der Einsicht kommen, dass Politik eine Art Volksschule ist, in der man Engstirnigkeit lernt. Jedes persönliche Gefühl der Existenz wird nach und nach zu einer Abneigung zu diesem Ort. Und je enger man sich mit diesem Ort verbunden fühlt, um so größer wird die Abneigung.

Die Suche nach der Befreiung von diesem Dilemma kann nur erfolgreich werden, wenn man es schafft, sich von der Politik frei zu machen. Nur wer zu sich selbst findet, findet sein Zuhause. Zuhause heißt, in Bewegung sein. In Bewegung dorthin, wo man Zuhause sein kann.

Zwei tiefe Gefühle tragen diese Gedanken.

Das Gefühl, dass diese verlogene Welt, vergiftet durch vergiftete Politik, sich auflösen sollte… Und das Gefühl, diese ganze Welt für sich einzufangen…

Das Gefühl des Verschwindens, scheint sich eher zu erfüllen, als der Wunsch des Einfangens der Welt. Denn Politik hat eine Welt geschaffen, die sich selbst zerstört. Die Hoffnung, dass die Mächtigen der Welt, dass die Politik die Zukunft retten wollen, verirrt sich im Chaos.

Bleibt der phantastische Wunsch, die ganze Welt einfangen zu wollen. Wie soll das bloß gelingen?

Die Idee dazu ist so einfach wie genial.

Wir entkommen der Politik der Anderen, wenn wir einen Ort der persönlichen Freiheit erfühlen und finden können. Nur an einem Ort der persönlichen Freiheit erfassen wir, was wichtig für uns ist. Dort gelingt uns das Wunder:

Die Welt zu erschauen in einem Korn aus Sand,
den Himmel im Wiesengrunde.
Das Unendliche zu fangen in der Hand,
die Ewigkeit in einer Stunde.

Kann der eigene Garten dieser Ort der persönlichen Freiheit sein?

Ja, unbedingt. Den Garten zu kultivieren ist nicht nur das Ergebnis einer geschichtlichen Entwicklung, es ist eine Form der Poesie. Nur im Sandkorn, im Wiesengrunde lernen wir die Welt zu verstehen. Nur die blühende Blume macht uns zum Gärtner. Jeder Garten entfesselt die menschliche Phantasie, die von herrschender Politik verlacht wird. Der Garten wird zum beglückenden Gegenort. Er ist immer grundsätzlich offen für Neues, er ist eine Quelle der Demokratie.

Ein Garten kann nicht die Welt retten, aber er ist und bleibt ein Ort der persönlichen Freiheit.