Die ominösen 30.000 EUR

27. Februar 2021

Matthias Fischer

Ich war ehrlich gesagt schon entsetzt, als ein selbst ernannter Kolportagejournalist im August 2020 in einem linken Wochenblatt ungeprüft die Behauptung wiedergeben durfte, Swen Ennullat wäre für seine Kandidatur von der AfD mit 30.000 (in Worten: dreißigtausend) Euro unterstützt worden.

Manchmal muss man aber ein wenig im Gedächtnis kramen, bis einem Zusammenhänge in den Sinn kommen:

Am 26. Januar 2018, drei Monate nach der Bürgermeisterwahl, war ich bei einem Bürgerstammtisch im Pro Fete in Königs Wusterhausen. Es ergab sich ein Gespräch mit dem damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden und heutigen Landtagsabgeordneten Ludwig Scheetz, der mich tatsächlich zu unserem »tollen Wahlkampf« für den frisch gewählten Bürgermeister beglückwünschte. Er war wohl auch der Meinung, dass die Medienagentur, in der ich tätig bin, den Wahlkampf bestritten hätte und meinte, dass das wohl in Summe an die dreißigtausend Euro gekostet haben müsse.

Ich teilte ihm mit, dass unsere Agentur überhaupt nichts mit diesem Wahlkampf zu tun hatte, sondern eine größere Zahl von Menschen mit ihren enormen Eigenleistungen und kleinen Spenden dazu beigetragen hatte, dass es ein so erfolgreicher Wahlkampf geworden war. Das war für ihn als SPD-Funktionär womöglich außerhalb seiner Vorstellungskraft, dort beauftragt man Agenturen und Dienstleister, die sich ihren Auftrag gut bezahlen lassen.

Jetzt endlich kann ich aber den Zusammenhang mit dem überaus schädlichen Gerücht erkennen, Ennullats Wahlkampf sei von der AfD finanziert worden.

Durchschaubar ist auch der Zweck, der mit einer solchen Propaganda verfolgt wird: Man konstruiert einen Pakt des Bürgermeisters mit der AfD und diffamiert ihn, der in seiner beruflichen Tätigkeit immer auch gegen Rechtsextreme und Nazis gekämpft hat, damit in der Öffentlichkeit.

Anm. der Redaktion: Uns liegen mehrere Eidesstattliche Versicherungen vor, die bestätigen, dass es nie von Seiten irgendwelcher Parteien, rechter Vereinigungen oder dem als sogenannter »Reichsbürger« verleumdeten Herrn Thümmler eine finanzielle Zuwendung für Ennullats Wahlkampf gab.