Jugendliche diskutierten am Wochenende über das Jugendangebot in der Stadt
Am 2. Dezember lud die Stadt Königs Wusterhausen zur Zukunftswerkstatt in den Rathaussaal. Es war bereits die dritte Werkstatt, Themenschwerpunkt in diesem Jahr die Jugend. Jugendliche diskutierten mit Verantwortlichen aus den Jugendclubs, dem Familienzentrum, Dirk Stumpe, Trainer bei FSV Eintracht 1910 Königs Wusterhausen e.V. und dem neu gewählten Jugendbeirat. Sie folgten damit der Einladung des Bürgermeisters und der Asylkoordinatorin sowie des Leiters des städtischen Präventionsrats. Rainer Spangenberg von der Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie in Brandenburg sowie Heinz-Georg Hanke und Birgit Uhlworm als Stadtverordnete schlossen sich an.
Die Idee zur Zukunftswerkstatt wurde im Herbst 2015 ins Leben gerufen. Ausgangspunkt war das Willkommenheißen zahlreicher neuer, geflüchteter Einwohner. Die zweite Werkstatt folgte im Herbst vergangenen Jahres. Sie brachte beispielsweise das Sprechcafé im Bürgerhaus Hanns Eisler sowie Patenschaften zwischen geflüchteten und in Königs Wusterhausen verwurzelten Menschen hervor. Inzwischen ist eine neue Qualität des Miteinanders erreicht worden. Viele geflüchtete Menschen haben in der Stadt mittlerweile ein neues Zuhause gefunden, leben hier und engagieren sich. Die Idee wird weitergetragen um gemeinsam Themen zu beleuchten und die Stadt zu gestalten.
Bürgermeister Swen Ennullat hieß die Teilnehmer willkommen. In der anschließenden Vorstellungsrunde erfuhren alle auf lockere Art schnell, mit wem sie es zu tun hatten, denn in der Form hatte ein Austausch noch nicht stattgefunden. Zum Auftakt ging es um die Frage, welche Angebote für Jugendliche in der Stadt bestehen, wie und wo diese erreichbar sind. Das Gespräch der Teilnehmer – ebenso wie ihre unterschiedlichen Hintergründe und Präsenz im Stadtleben – ergab ein buntes Bild an Aktivitäten sowie eine Menge Gedanken und Ideen.
12 Jahre jung war die jüngste Teilnehmerin, bis Mitte 20 zählte das Alter der Gäste, unter ihnen auch geflüchtete Jugendliche aus Syrien und Afghanistan. Munter diskutierten sie zu den Fragen: Was fehlt ihnen in der Stadt? Was soll weiterentwickelt oder anders gestaltet werden? Die Zukunftswerkstatt bot Zeit und Raum um das zu erörtern. Auch wenn auf die Frage von Moderatorin Kristina Nauditt: „Was braucht ihr, um euch noch wohler zu fühlen?“ prompt die Antwort „Keine Schule“ kam, ging es im Weiteren um ganz konkrete Vorstellungen und Lösungswege.
Da die Zahl der Jugendlichen, die nicht schwimmen oder Rad fahren können kontinuierlich steige, soll es im kommenden Jahr Kurse geben, einen zu Straßenverkehrsregeln und auch einen Schwimmkurs nur für Frauen. Wenn die Idee eines Juniorclubs, in dem jüngere Menschen bis 13 Jahre ein adäquates Angebot finden können, bisher noch nicht weiter verfolgt wurde, sprachen sich dennoch verschiedene Teilnehmer für einen „elternfreien Raum“ für diese Altersklasse aus. Für Jugendliche soll ganz konkret ein Platz gefunden werden, an dem sie sich frei bewegen können. Hierzu hat das Projektteam einen ersten Zeitplan aufgestellt, nach dem bis Januar die Anforderungen an den Ort festgeschrieben werden sollen.
Die Mobilität von Kindern und Jugendlichen und die dadurch mögliche Teilnahme an Sport- und anderen Angeboten war ein Thema, das Raum einnahm, mit Lösungsansätzen untermauert wurde und angegangen werden soll. Für den Jugendbeirat, das städtische Gremium für Jugendliche in der Kommunalpolitik, steht die konstituierende Sitzung in dieser Woche erst an, doch zeigte er sich bereits mit Annabell Marie Maerten und Lambert Wolff in der Werkstatt sehr aktiv und nahm einige Arbeitsaufträge mit für seine Arbeit.
Am Ende waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Austausch und die Ergebnisse sehr angetan. Die Runde wurde als dynamisch gelobt, ihre vielfältige Zusammensetzung machte einen intensiven Austausch und ein ergebnisorientiertes Arbeiten möglich. Maryam, 15 Jahre, fand es „cool, dass wir heute mal endlich richtig diskutiert und geplant haben.“ Viele Gespräche an denen sie vorher teilnahm, wären ergebnislos geblieben.
Das Ziel von Koordinatorin Janneke Stein, die die Menschen zu diesem Anlass zusammenbrachte, war es, über die Zukunft von KW zu reden. „Das hat wunderbar geklappt. Die Jugendlichen haben aktiv mitgemacht, Verantwortung gezeigt bei der Gestaltung und aktive Planungsrollen übernommen.“ Die Zusammenarbeit von deutschen und ausländischen Jugendlichen möchte Stein in Zukunft weiter stärken.
Die in Königs Wusterhausen bestehenden Angebote für Jugendliche wurden in der Runde besprochen, bevor es in Arbeitsgruppen um die Weiterentwicklung ging.
Maßnahmen entscheiden: Gemeinsames Überlegen, welche Dinge in welchen Schritten erreicht werden können.