Haben wir keine anderen Sorgen?

30. Juni 2020

Carsten Kröning

Liest man heute die aktuellen Artikel im regionalen Teil der großen Tageszeitung dieser Region, könnte man denken, wir haben keine Krise. Große Wirtschaftsverbände warnen vor einer Insolvenzwelle im Herbst, bereits jetzt bricht die deutsche Wirtschaft massiv ein. Stellenabbau in großen Industrieunternehmen ziehen auch den Mittelstand in eine wirtschaftliche Krise. Mir macht das große Sorgen und wenn ich ehrlich bin auch etwas Angst.
Ich bin 1963 geboren und kenne eigentlich nur Frieden und Wohlstand. Krisen, ja die gibt es, aber doch nicht im demokratischen und freien Deutschland. Nun aber erwischt uns die sogenannte Coronakrise und was machen unsere lokalen Kommunalpolitiker? In Mittenwalde wird über eine gehisste Fahne gestritten und in KW und Wildau streiten sich Stadtverordnetenversammlung mit dem Bürgermeister oder Bürgermeisterin mit dem Geschäftsführer einer erfolgreichen kommunalen Wohnungsbaugesellschaft. Dieser Streit zieht sich dann auch in die SVV hinein und dadurch entsteht meines Erachtens nur Stillstand.

Stillstand in Krisenzeiten? Leben wir noch in einer Gesellschaft, wo man offen und öffentlich seine Meinung sagen darf, ohne gleich Angst zu haben seinen Job zu verlieren oder ein Anwaltsschreiben im Briefkasten vorzufinden mit Drohungen und Androhungen von Geldstrafen? Gibt es noch eine Gerechtigkeit?

In Königs Wusterhausen wird ein Bürgermeister suspendiert aus Gründen, die ich persönlich zu 100% nicht nachvollziehen kann.
In Wildau bleibt eine Bürgermeisterin im Amt, obwohl die Staatsanwaltschaft ermittelt und der Landrat ein Disziplinarverfahren angestoßen hat, was jedoch ruhend gestellt wird.

Wie erkläre ich all diese Vorgehensweisen meinen Enkelkindern, wenn Sie mich mal fragen „Opa hast Du davon nichts gewusst ?“ Leben wir in einer Welt der Farm der Tiere von George Orwell, wo bekanntlich alle Tiere GLEICH waren, aber doch ein paar waren GLEICHER – nun es ist kein Geheimnis – es waren die Schweine die GLEICHER waren.

In Krisenzeiten rutscht man zusammen und unterstützt einander. Man muss sich nicht lieben, aber im Sinne der Bürgerschaft handeln. Für Jung und Alt. Setzt Euch alle zusammen und „opfert“ wenn schon Steuergelder, dann für Mediatoren und nicht für Anwälte.

Bild: © macrovector/freepik