Archiv der Kategorie: Geschichte

700 Jahre Königs Wusterhausen – Die neue Stadtchronik

29. September 2020

Pressemitteilung der Stadt Königs Wusterhausen
Auch wenn das Wetter nicht gerade einladend war, ein bisschen gefeiert wurde am 26. September 2020 trotzdem. Die Stadt bedankte sich mit einem kleinen Empfang bei allen, die an der neuen Stadtchronik mitgewirkt bzw. den Weg dafür geebnet haben. Rund 40 Gäste waren in den Innenhof des Dahmelandmuseums gekommen. Besonders schön war, dass mit Frau Dr. Kristina Hübener (Uni Potsdam/ Brandenburgische Historische Kommission) und Dr. Felix Engel beide Herausgeber anwesend waren und einige Worte an die Gäste richteten. Auch Margitta Berger vom Heimat- und Museumsverein Königs Wusterhausen begrüßte die Anwesenden. Bürgermeister Swen Ennullat zeigte die Entwicklung der Stadt mit den damit verbundenen Herausforderungen auf und dankte allen Gästen für ihre zeitintensive Arbeit an der Stadtchronik.
Die Dixieland Stompers sorgten für stimmungsvolle Musik – und Kleinigkeiten für den Gaumen gab es auch.
An dieser Stelle nochmals allen an der Stadtchronik Beteiligten – auch aus den Ortsteilen – vielen Dank für diese tolle Arbeit! Ohne sie wäre das Buch nicht so gelungen.
Das Buch ist im Bebra Verlag erschienen und unteranderem erhältlich in der Stadtbuchhandlung Radwer in der KWer Bahnhofstraße.
Foto © M8

Offener Brief zu einem Beitrag im RBB vom 5. März 2020

8. März 2020

Katharina Ennullat, Einwohnerin und Ortsvorsteherin von Niederlehme

Sehr geehrte Frau Voigt,

ich möchte Ihnen zu Ihrem Statement im Bericht im RBB „Brandenburg Aktuell“ vom 05.03.2020 meinen Eindruck als Einwohnerin und Ortsvorsteherin Niederlehmes mitteilen.

Eingangs sprechen Sie von „ungeklärten Voraussetzungen“ zum Ankauf des Turmes. Es mag sein, dass bei einem privaten Bauvorhaben vorab einige Dinge geklärt sein müssen. Doch diese Entscheidungsfreiheit war hier nicht gegeben. Es gibt nur diesen einen ortsbildprägenden Wasserturm in Niederlehme, den die Stadt einmalig erwerben oder dem Verfall überlassen konnte.

Bereits im August 2018 wurde durch die Mitglieder des Heimatvereins Niederlehme e.V. eine Idee zu einem Nutzungskonzept erarbeitet und der Stadtverwaltung vorgelegt. Sie hätten sich im Vorfeld als Stadtverordnete Einblick verschaffen können.

Eine Voraussetzung für den Erwerb des Wahrzeichens war außerdem das Ergebnis des gemeinsamen Besuchs beim Landesamt für Straßenwesen am 19.09.2019 zusammen mit Vertretern des Fachbereichs Hochbau und mir als Ortsvorsteherin. Es ist richtig, dass das Landesamt damals dem privaten Eigentümer untersagte, den Turm für Wohnzwecke herzurichten. Doch nun möchte die Stadt Eigentümerin werden und den Turm öffentlich nutzen. Das ist ein Unterschied, denn bei „Gründen des Wohls der Allgemeinheit kann ein Abweichen vom grundsätzlichen Bauverbot möglich sein. Dies wurde prinzipiell und auch in Teilen einer Nutzung der ersten Ebenen bejaht.“ (Quelle: öffentliche Beschlussvorlage der Stadtverordnetenversammlung Nr. 20-19-188). Ein Bauantrag mit Anzeige einer Nutzungsänderung kann erst vorgelegt werden, wenn die Stadt Eigentümerin ist. Sollte hier ein ablehnender Bescheid seitens des Bauordnungsamtes erfolgen, kann die Hülle des Turmes immer noch in Stand gehalten werden, um den Wasserturm als Wahrzeichen zu erhalten.

Dass die Bürgerinnen und Bürger an der Diskussion nicht beteiligt waren, kann ich so nicht bestätigen. Zur Stadtverordnetenversammlung am 21.10.2020, bei der Sie anwesend waren, gab es in der Einwohnerfragestunde Wortmeldungen der Vorsitzenden des Heimatvereins Niederlehme e.V. Frau Marlies Kranich und dem stellvertretenden Ortsvorsteher Michael Böhm. Nachzuhören im Podcast der Sitzung. Frau Kranich, als geborene Niederlehmerin, und Herr Böhm als Mitglied des Ortsbeirates seit 2008, traue ich zu, die Meinungen ihrer Mitmenschen einschätzen und wiedergeben zu können. Frau Voigt, Sie sind seit 2003 Stadtverordnete dieser Stadt. Ihnen ist auch bekannt, dass Grundstücksan- oder verkäufe „nicht öffentlich“ behandelt werden. Sich im RBB Beitrag „mehr Diskussionen“ zu wünschen, finde ich im Nachhinein eine Frechheit. Meines Wissens haben weder Sie noch Ihre Fraktion im Vorfeld das Gespräch mit dem Ortsbeirat oder dem Heimatvereins gesucht.

Zu der Aussage, was die Bürgerinnen und Bürger mit dem Turm „überhaupt anfangen können“, möchte ich abschließend wiederholen, dass der Wasserturm für uns Niederlehmerinnen und Niederlehmer sowie für viele andere Menschen in dieser Stadt nicht nur ein Baudenkmal ist, sondern ein historisches Zeugnis, das an die Vergangenheit erinnert. Es kann anregen, die eigene Herkunft zu hinterfragen oder ermutigen, die Gegenwart selbst zu gestalten. Es ist uns ein Bedürfnis, den Turm unbedingt für zukünftige Generationen zu erhalten und ihnen auch das Gefühl zu vermitteln „gleich wieder Zuhause zu sein“.

Insofern freue ich mich, dass die Mehrheit der Stadtverordneten dies auch so sieht und dem Vorschlag des Bürgermeisters gefolgt ist.

Anmerkung der Redaktion: Hier kann man die Sendung in der RBB Mediathek finden (Klick)

Mensch, Tina! Was war das denn für eine »Presseerklärung«???

23. Februar 2020

Priska Wollein, UBL

Ein leider von der MAZ nicht veröffentlichter Leserbrief zum Artikel „CDU in LDS steht vor einem Dilemma“ vom14. Februar 2020

Frau Tina Fischer, mit Verlaub, haben SIE eigentlich noch einen klaren Blick auf deutsche Geschichte? Wer CDU und SPD »aus 70 Jahre Geschichte eine starke Übereinkunft« bescheinigt, der legalisiert posthum ein Stück Politikgeschichte vom Allerschlimmsten, ja beweihräuchert die Vormachtstellung und Einheitspolitik einer Nationalen Front* der DDR! Ober haben Sie sich mit den 70 Jahren gar nur auf die Westdeutsche Politik bezogen? Dann kann ich Ihnen als ein Beispiel für Abertausende sagen, dass meine Eltern 1970 in die SPD eintraten, um CDU-Politik zu verhindern! Jawoll, es gab einmal eine klare Abgrenzung von »linker« und »rechter« Politik, auch im Westen. Da wusste man, wen man wählt und wofür.

Und nun ist alles einerlei, Einheitspartei? Sind wir wieder soweit? Ist es die Zeit, Ihren Wählern zu suggerieren, dass es ganz normal sei, einen von Gnaden der CDU mitgetragenen SPD-Kandidaten zu wählen? Oder umgekehrt? Um Missverständnissen vorzubeugen: ich und die meisten der Bürger im Landkreis wählen gar nicht – nie – AFD, aber ich spreche für viele, die sagen, es reicht uns mit eurem Rumgeplänkel, ohne auf die Eignung für das Amt und die Eignung bzw. Legitimation der Kandidaten zu sehen. Zum Beispiel dahingehend, dass es ein Gebot der Stunde ist, einen Kreistagsvorsitzenden NICHT aus derselben Partei wie der des Landrats zu erwählen! Damit der Kreistag als Dienstherr des Landrats seine Kontrolle in größtmöglicher Neutralität ausüben kann. Ein Argument, das im Übrigen auch Georg Hanke vertrat, als es um seine Wahl zum SVV-Vorsitzenden von Königs Wusterhausen ging…

Nehmen Sie sich ein Beispiel an Ihrer Kollegin Jana Schimke, die zumindest einsieht, dass die Bürger gute Politik erwarten und kein »Prozentgeschachere«. In der Organisation von »Scheinwahlen« jedenfalls besteht hier im Lande noch ausreichend Übung, scheint es.

Frau Fischer (SPD) ist in München geboren und in Westdeutschland aufgewachsen. Sie saß bereits seit 2004 im Landtag und war zwischenzeitlich Staatssekretärin. 2014 trat sie auch für den Landkreis LDS an. Sie wusste besser als keine andere, um welches Amt es sich handelt, als sie sich 2019 sukzessive für den Kreistag und für den Landtag bewarb. Ergo war es reines Kalkül, als sie sich für die SPD hier im Landkreis auf Stimmenfang begab. Sie hat mit fast 6.000 Stimmen die meisten Stimmen im Landreis geholt. Dass sie ihr Mandat im Landkreis zurückgeben würde, war ihr ganz sicher auch schon vorher klar, bei der einschlägigen »Berufs«-Erfahrung. Was ist es, wenn nicht Verschaukelei, wenn man dann für seine Wähler einfach gar nicht mehr da ist? Mensch Tina!

Ich frage mich nur, warum so viele Menschen immer wieder auf die gleichen Muster hereinfallen…

* Wikipedia darf es so ausdrücken: »Faktisch war die Nationale Front jedoch ein Mittel, um die Blockparteien und Massenorganisationen zu disziplinieren und die Vormachtstellung der SED im Staat zu festigen.«

Neu- und Umgestaltung der Friedhöfe Wernsdorf, Zeesen und des historischen Dorffriedhofs Zernsdorf

24. Januar 2018

Stadt Königs Wusterhausen, Uschi Schlecht, Presse-und Öffentlichkeitsarbeit

Die Stadt Königs Wusterhausen informiert darüber, dass das Sachgebiet Öffentliches Grün und Friedhöfe in den folgenden Wochen einige Umgestaltungen auf den Friedhöfen Wernsdorf, Zeesen und dem Dorffriedhof Zernsdorf vornehmen wird.

In Zernsdorf haben die Arbeiten bereits begonnen. Hierbei werden zunächst die Hecke um die Kapelle gerodet und deren Wurzeln entfernt. Danach beginnen die Maßnahmen zur Erneuerung der Sperrschicht an der Kapelle. Um an das Gebäude zu gelangen, muss der Weg um die Kapelle aufgenommen und später so angelegt werden, dass das Regenwasser von der Kapelle weggeleitet wird. Nach Beendigung dieser Maßnahme werden Kapelle und Weg mit einer neuen Hecke eingefasst.

Auf dem Friedhof in Zeesen werden noch in dieser Fällsaison bis Ende Februar die Reste der ursprünglichen, ausgewachsenen Rundhecke (Block E) beseitigt. Nach Überarbeitung der entsprechenden Fläche, wird im Anschluss eine neue Hecke gepflanzt. Weiterhin entfernt die Stadtverwaltung abgelaufene Gräber, zu denen keine Nutzungsberechtigten ermittelt werden konnten.

Auch auf dem Friedhof im Ortsteil Wernsdorf beräumt die Stadt alte Grabanlagen. Im hinteren Teil des Friedhofes sind Baumpflanzungen geplant. Hier ist später Platz für neue Begräbnisformen.

Ziel der Maßnahmen zur Friedhofsumgestaltung ist es, die Friedhöfe nach und nach aufzuwerten und ihnen ein harmonisches Gesamtbild und damit ein neues Gesicht zu geben. Bänke und Ruhezonen werden zukünftig zum Verweilen einladen, so dass die Friedhöfe nicht nur als Begräbnisstätten, sondern auch als Orte der Ruhe und inneren Einkehr genutzt werden können.

Veranstaltung zum Gedenken an den Holocaust

27. Januar 2017

PM der Stadt Königs Wusterhausen, Öffentlichkeitsarbeit

88 Kniekehlen sind das Bild, das die Schüler des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in die Köpfe riefen. Und meinten damit 44 jüdische Kinder, die im April 1944 aus dem französischen 200-Seelen-Dorf Izieu zusammen mit ihren Betreuern von der Gestapo verschleppt wurden. Ihre Eltern haben den Holocaust zum Teil überlebt, die Kinder taten es nicht.

Wie soll man das Leid, das der Holocaust verbreitete, begreiflich machen? Die Schüler inszenierten die diesjährige Gedenktagveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus auf Einladung der Königs Wusterhausener Stadtverordneten in der Aula ihrer Schule. Und berührten die Anwesenden tief, unter ihnen Lehrer und Schüler, Direktoren der Schulen der Stadt, Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, Landrat Stephan Loge und Kreistagsvorsitzender Martin Wille, Vertreter der Stadt, der jüdischen Gemeinde sowie der Stadtverwaltung.

Ein Requiem trug der Schulchor, ganz in schwarz gekleidet, vor. Ins Auge stachen rote Rosen an den Notenmappen. 44 Schüler aller Jahrgänge sangen und machten den Zuhörern die Menge der verschleppten Kinder begreiflich. Deren Geschichte wurde zu einem Lied, das unter die Haut ging. Aufsteller, gestaltet von der Kunst-AG des Gymnasiums, regten schon auf dem Weg zur Veranstaltung das Gemüt.

Ein Tag im Dorf, die Kinder lernten, alles war wie an jedem Tag – bis das Grauen einsetzte und alles schlagartig änderte. Voller Neugier, voller Leben waren die Kinder, hatten Pläne. Es war der Morgen des Gründonnerstag als die Kinder auf Lastwagen gestoßen und auf den Weg in ihr Martyrium gebracht wurden. Albert war mit vier Jahren der Jüngste, Arnold, 17, der Älteste von ihnen. Seit 11 Monaten lebten sie auf einem Hof in Izieu, da ihre Eltern bereits von den Nationalsozialisten deportiert worden waren. Überlebt hat von ihnen nur ein Junge, der durch ein Fenster fliehen und sich verstecken konnte.

Zeitzeuge Primo Levi kam mit seiner Frau aus Frankreich zur Veranstaltung. Die Erinnerungen, die er zu Papier gebracht hatte, waren den Schülern Material im Unterricht. „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“ Seine Worte – die Essenz des Abends.

Die Rosen fanden zum Schluss der Veranstaltung anlässlich des heutigen Gedenktages ihren Platz in einer Reihe an der Wand. Ein stummes Bild, das hängen bleibt. 44 Rosen für 44 Kinder.

Ausstellung »125 Jahre Oder-Spree-Kanal« in der Dorfkirche Wernsdorf

17. September 2016

Verein Ahnenforschung und Dorfgeschichte Wernsdorf e.V.

Anlässlich des Jubiläumsjahres 125 Jahre Oder-Spree-Kanal zeigt der Verein Ahnenforschung und Dorfgeschichte Wernsdorf in der Wernsdorfer Kirche eine Ausstellung über den Bau des Oder-Spree-Kanals und der Schleusenanlagen im Bereich Wernsdorf.

Eintritt ist frei. Spenden zum Erhalt der Wernsdorfer Kirche sind willkommen.

24.09. – 23.10.2016, jeden Sa/So, 15-17 Uhr
sowie am 03.10.2016, 10-13 Uhr

Veranstaltungsort:
Dorfkirche Wernsdorf
Jovestraße, 15713 Königs Wusterhausen, OT Wernsdorf
Tel. 0172 2405272
monika.Karma‎@‎kirchbauverein-wernsdorf.de
www.kirchbauverein-wernsdorf.de

Kontakt:
Verein Ahnenforschung und Dorfgeschichte Wernsdorf e.V.
Myra Frohreich
Dorfstraße 36, 15713 Königs Wusterhausen
Tel.0172 2405272
chronik‎@‎haasestraße.de
www.kirchbauverein-wernsdorf.de

Gedenken

14. August 2016

Matthias Fischer, Freie Wähler KW

Vor 44 Jahren, am 14. August 1972, ereignete sich in Königs Wusterhausen eine schreckliche Katastrophe. Eine IL-62 der INTERFLUG stürzte in unserer Stadt ab, 156 Menschen verloren ihr Leben. Das war zu diesem Zeitpunkt die zweitschwerste Katastrophe in der Geschichte der zivilen Luftfahrt.

In Wildau steht eine Gedenktafel für die Opfer, die hier auf dem Waldfriedhof beerdigt wurden. An der Absturzstelle im Tiergarten bei Königs Wusterhausen erinnert ein Gedenkstein an das Unglück.

Ich war damals vor Ort bei den Rettungsmannschaften und besuchte nun am Jahrestag mit Freunden die Gedenkstätte am Kirchsteig, um an dieses Ereignis zu erinnern.

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Helmut Schmidt in Gedenken

10. November 2015

Priska Wollein

»Das Gewissen ist die höchste Instanz eines handelnden Politikers.«

Zum Todestag des Sozialdemokraten Helmut Schmidt möchten wir einen seiner klugen Sätze wieder ins Bewusstsein holen. Mögen sich Politiker aller Parteien an diesen Grundsatz halten, dann wird die Gegenwart besser und die Zukunft so schlecht nicht sein.

R.I.P. Helmut Schmidt, geboren 23. Dezember 1918, gestorben 10. November 2015