Der Komponist Reiko Füting, auf Wikipedia als „Sohn der Stadt“ genannt, wurde 1970 in Königs Wusterhausen geboren. Er lebt in New York, USA. Dort ist er an der „Manhattan School of Music“ Professor für Komposition und Musiktheorie (www.reikofueting.com).
Sein reiches musikalisches Oeuvre nennt für das Jahr 2022 unter anderem eine Komposition für Musiktheater (Oper) über Mechthild von Magdeburg im Auftrag der Stadt Magdeburg und eine Komposition zum Schütz-Jahr für vier gemischte Chöre aus Sachsen-Anhalt, Hessen, Thüringen und Sachsen.
Aufgrund eines privaten Auftrages wurde Reiko Füting verpflichtet, über die Königs Wusterhausener Stadtgeschichte in Bewegung eine Komposition fertigzustellen, die 2022 oder 2023 im Schloss zu Königs Wusterhausen uraufgeführt werden soll.
Das Schloss ist auch insofern ein verpflichtender Ort, weil hier vor circa 13 Jahren eine Komposition der weltbekannten New Yorker Komponistin und inzwischen verstorbenen Freundin von Reiko Füting, Ursula Mamlock, vor großer Kulisse und im Beisein des damaligen Bürgermeisters Ludwig aufgeführt wurde.
Die Auftragskomposition hat die Vorgänge des Schreckenschauspiels in der Zeit Friedrich Wilhelm I. (1668-1740), König in Preußen und Kurfürst von Brandenburg (Soldatenkönig) zur Grundlage. Eine Komposition „Todesurteil von Wusterhausen“ zur Katte-Tragödie wäre ein modern aufgearbeiteter Teil der Stadtgeschichte unserer Stadt.
Katte war ein Jugendfreund des späteren preußischen Königs Friedrich II. Dessen Vater, König Friedrich Wilhelm I., verfügte in Wusterhausen ein Todesurteil über den Leutnant Herrmann von Katte, das Furore machte:
„Katte soll mit dem Schwert vor den Augen des Kronprinzen vom Leben zum Tode gebracht werden.“
Am 6. November 1630 wurde das Urteil in Küstrin vollstreckt.
Die Katte-Tragödie zeigt in erschütternder Weise einen moralischen Zustand Preußens und damit gleichzeitig ein moralisches Motiv, dieses Land zu hassen oder zu lieben.
Nach diesem Urteil sei ein Zittern durch die halbe Welt gegangen, hieß es. Es entstand eine ungeheure Aufregung um das vielleicht noch Kommende.
Wird das Schwert, das Katte traf, jetzt auch andere treffen?
Im Schreckensschauspiel von Wusterhausen wechselte der König die Rolle mit dem Richter. Er lässt das Recht über die Gnade gehen. Und das soll nicht sein.