Schmutziger „Wahlkampf“

23. Februar 2021

Leserbrief von Uta Pews, Zernsdorf

Vor einigen Jahren wurde am Eingang der Nordstraße in Zernsdorf für viel Geld ein Rondell mit Rosen, Ziergräsern und einer Bank gestaltet. Alle erfreuen sich seitdem daran.
Spätpubertierende angebliche UNION Fans beschmierten kürzlich den auf dem Rondell stehenden Stromkasten (wirkliche Unioner haben eine solche Art von Werbung nicht nötig und lehnen das mit Sicherheit ab).
Jetzt wird weiter „geschmiert“, und zwar von Parteien und Bürgerbewegungen, die mit Blick auf die bevorstehende Bürgermeisterabstimmung für sich werben.
Ein überdimensioniertes Plakat wurde direkt auf dem Beet installiert mit demagogischer Propaganda, wie sie in schlimmsten Zeiten nicht hätten schlimmer kommen können. Egal, welche Partei oder Bürgerbewegung hier für sich oder gegen andere wirbt, die Namensnennung der AfD ist jetzt offenbar das neue Mittel und Totschlagargument eines Wahlkampfes – vielleicht, weil man keine anderen mehr hat. Will man einen politischen Gegner diskreditieren, bringt man ihn in die Nähe der AfD. So einfach ist das, so simpel wie die Hassreden im Netz! Ein demokratischer Meinungsaustausch ist dann nicht mehr möglich und vielleicht auch gar nicht gewollt.
Mehrere Fragen stellen sich hier:

  1. Wollen die Parteien mit ihrem Plakat der AfD vielleicht einen Gefallen tun, denn bessere Werbung kann sich diese Partei nicht wünschen.
  2. Was sagt das Grünflächenamt zur Zweckentfremdung einer teuer gestalteten Grünanlage, wer genehmigt so etwas und wer kommt für den entstandenen Schaden auf und wo bleibt hier die politische Neutralität?
  3. Wenn Jugendliche den Namen ihres Fußballclubs an Wände schmieren, fällt das unter Vandalismus und ist zu verurteilen. Aber es stecken wenigstens ehrliche Emotionen dahinter. Ehrlichkeit kann ich in dem Riesenwahlplakat trotz seiner enormen Größe nicht erkennen.